Ängste, Phobien und Zwänge

Angst ist zunächst ein natürliches Gefühl, eine normale psychische Reaktion mit meist körperlichen Reaktionen, in möglichen Gefahrensituationen, die uns schützt. Man unterscheidet zwischen der realen, begründeten Angst und unrealistischer oder übertriebener Angst.

Wenn die Angst uns beherrscht, unseren Alltag begleitet und einschränkt, und man dementsprechend unter diesen Ängsten und Befürchtungen leidet, schafft man es meist nicht mehr ohne Unterstützung diese Angst zu überwinden. Häufig vermeidet man dann angstbesetzte Situationen oder Verhaltensweisen und schränkt sich und sein privates und berufliches Leben meist mit zunehmendem Grad ein.

Dabei lassen sich gerade Ängste und Angsterkrankungen häufig schnell und effektiv therapieren. Sowohl die Hypnosetherapie als auch die Verhaltenstherapie sind hierbei meist das Mittel der ersten Wahl, um sich von den Ängsten zu befreien.

Keine Angst mehr vor der Angst!

Ängste und deren Therapie

Angst ist – wie bereits erwähnt – eine natürliche Empfindung, die uns vor Gefahren warnt und schützt. Wenn die Angst jedoch rational kaum noch begründet ist, beispielsweise bei sozialen Phobien oder Angst vor engen Räumen, oder die Angst den Alltag – privat oder beruflich – einschränkt, die Angst also beginnt unser Leben zu beherrschen, sollte man sich damit nicht abfinden und warten bis die Angst übermächtig wird.

Ängste lassen sich sehr gut mit verschiedenen Methoden der Therapie abbauen und überwinden. Doch wie wird man eine meist über viele Jahre aufgebaute und verfestigte Angst wieder los? Wie wird man angstfrei, wie fühlt sich das überhaupt an?

Meine persönliche Erfahrung in der Angsttherapie hat gezeigt, dass die Kombination von Hypnose- und Verhaltenstherapie die besten Therapieergebnisse erzielt und das sogar schnell, meist in Kurzzeittherapie und das bedeutet in wenigen Sitzungen.

Im ersten Termin erfolgt ein gemeinsames ausführliches Vorgespräch und ich erläutere Ihnen meine Vorgehensweise. Sie erfahren und erleben, wie sich Hypnose „anfühlt“ und wie sie wirkt. Häufig sind zu Beginn auch Entspannungstechniken, die man auch zu Hause trainieren und anwenden kann, der erste Schritt auf dem Weg zur Angstfreiheit. Den Kopf frei bekommen, Körper und Geist wieder entspannen können, auch in sonst angstbesetzten Situationen.

Der nächste Schritt ist die Erarbeitung einer Angsthierarchie. Dabei werden die verschiedenen angstbesetzten Situationen hierarchisch geordnet. Bei der Angst vor Menschenansammlungen beispielsweise als erste Stufe, „der Gedanke sich unter Menschen aufhalten zu müssen oder in der Nähe einer Menschengruppe zu sein“. Hierbei kann sehr differenziert vorgegangen werden und mit meiner Unterstützung können wir die Angstskala von der ersten Stufe „ich fühle mich etwas unwohl“ bis hin zur höchsten Angststufe „ich möchte fliehen, bekomme Atemnot und Herzrasen, es ist unerträglich für mich“ erstellen. Diese Abstufung ist äußerst hilfreich, um sich der Angst langsam anzunähern und sie Stufe für Stufe zu überwinden. Dies erfolgt im nächsten Schritt, der Reizkonfrontation und systematischen Desensibilisierung.

 

Reizkonfrontation und systematische Desensibilisierung.

Seine Angst überwindet man in der Therapie in dem man sich ihr mit Unterstützung des Therapeuten stellt. Dies mag zunächst befremdlich klingen und kann in Extremfällen natürlich auch belastend sein, doch die Erfahrung zeigt, dass bereits die Überwindung der ersten Angststufe diese kleine Anstrengung wert ist. Und selbstverständlich wird ein erfahrener Therapeut so behutsam vorgehen, dass der Klient anfangs noch fast gar nicht merkt, wie er langsam seiner Angst entgegentritt und sie überwindet. Ziel der Reizkonfrontation ist es der Angst zu begegnen und wieder zu lernen, dass der Angstauslöser harmlos ist und weder zu körperlichen Reaktionen (Schwitzen, Zittern, Atemnot, …) noch Verhaltensreaktionen (Vermeidung, Flucht, …) führt. Dies ist ein Lernprozess und führt – etwa so wie beim Lernen von Vokabeln – zu einem Veränderungsprozess im Gehirn. Die neuronalen Verknüpfungen in denen die Ängste gespeichert sind, sollen abgebaut und durch neue neuronale Verknüpfungen ersetzt werden, also die Kombination von vorher angstbesetzter Situation mit entsprechenden Angstreaktionen, hin zu der Erfahrung, dass der Angstauslöser harmlos ist und es keinen vernünftigen Grund gibt, sich davor oder dabei zu fürchten. Letzteres ist den meisten Menschen bereits bewusst, doch die Speicherung und Verankerung im Gehirn und die Umsetzung in eine Gefühls- und Verhaltensänderung (Angstfreiheit), das ist die Aufgabe und das Ziel der Therapie.


Ich weiß, dass ich davor keine Angst haben sollte, … doch wie sage ich es meinem Unterbewusstsein?

In einem Zwischenschritt kann mit Hilfe von Time-Line-Techniken auch an den Moment in Ihrem Leben gedanklich zurückgekehrt werden, in dem ihre Angst zum ersten Mal auftrat. Dabei kann – vereinfacht ausgedrückt – das Unterbewusstsein die neue Erfahrung machen, dass das was damals geschah, falsch bewertet und fälschlicherweise im Angstzentrum abgespeichert wurde. Hierbei geht man also die Ursachen der Angst an. Nach meiner persönlichen Erfahrung ist dies häufig bei Tierphobien sehr nützlich, kann aber beispielsweise auch bei ausgeprägten sozialen Phobien, Prüfungsangst, Paruresis, Erythrophobie und Emetophobie äußerst hilfreich sein.


Mit Hilfe der zuvor erarbeiteten Angsthierarchie lassen sich so systematisch die einzelnen Angststufen Schritt für Schritt desensibilisieren, behutsam und nachhaltig. Gleichzeitig werden Schritt für Schritt auch das Selbstwertgefühl  und das Selbstbewusstsein wieder stärker, man traut sich wieder mehr zu und lässt seinen Alltag nicht von der Angst beherrschen. Sich selbst wieder wertvoll fühlen, ohne Angst.

Und dies auch dann, wenn die Ängste bereits in der Kindheit ihren Ursprung haben und – auch dies ist meine persönliche Erfahrung -, wenn andere ambulante oder stationäre Therapien zwar zur Stabilisierung beitragen konnten, aber noch nicht zur Angstfreiheit.


Die Anzahl der benötigten Therapiestunden ist von zahlreichen individuellen Faktoren abhängig. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass grundsätzlich zwei bis neun Sitzungen notwendig sind, um das Therapieziel zu erreichen. Der Zeitabstand sollte anfangs zwischen drei und acht Tagen betragen und kann sich im Verlauf der Therapie auf zwei bis vier Wochen ausdehnen, um ein nachhaltiges Ergebnis zu erreichen. Damit lassen sich auch die Kosten der Therapie gut kalkulieren. Weitere Informationen zu meinem Honorarsatz erfahren Sie auf der Seite Kosten.


Gern erläutere ich Ihnen in einem persönlichen Gespräch weitere Einzelheiten zur Therapie von Ängsten und beantworte selbstverständlich auch gern etwaige weitere Fragen.

Ich freue mich auf Ihren Anruf oder Ihre Email zwecks Terminvereinbarung oder Abklärung erster Fragen.

 

Maik Graße
Praxis für Hypnose-, Psychotherapie & Coaching
Telefon: 0511 – 850 381 34
E-Mail:  info@hypnose-hannover.net

Nachfolgend nur eine Auswahl häufiger Ängste und Phobien, die selbstverständlich nicht abschließend ist, jedoch einen ersten Eindruch vermitteln kann, wie vielschichtig Ängste sind und welchen Ängsten man in der therapeutischen Arbeit begegnet. Die Symptome sind dabei sehr ähnlich, deren Therapie ist jedoch individuell verschieden:

  • Agoraphobie
  • Akrophobie (Höhenangst, Angst vor Tiefe)
  • Arbeitsplatzphobie (Arbeitsplatzphobie)
  • Arztphobie
  • Angst vor dem Autofahren
  • Emetophobie (Angst zu Erbrechen)
  • Erythrophobie (Angst vor Erröten)
  • Flugangst
  • Höhenangst
  • Klaustrophobie (Angst vor dem Aufenthalt in geschlossenen Räumen, z.B. Fahrstühlen, Bus und Bahn, etc.)
  • Lampenfieber
  • Panikattacken
  • Paruresis (Angst vor dem Urinieren, insbesondere auf öffentlichen Toiletten)
  • Phobophobie (Angst vor der Angst)
  • Phonophobie (Angst vor bestimmten Geräuschen), Misophonie „Hass auf Geräusche“ (verminderte Geräuschtoleranz)
  • Prüfungsangst
  • Soziale Phobie
  • Thanatophobie (Angst vor dem Tod)
  • Tierphobien (Spinnenphobie, Hundephobie, …)
  • Verlustangst, Angst Verlassen zu werden
  • Zahnarztphobie

 

… die Vielzahl der vorkommenden spezifizierten Ängste lässt eine abschließend Auflistung kaum zu, da die Veränderung der Umwelt, technische Entwicklung und viele andere Faktoren auch regelmäßig neue Ängste verursachen können.

Zwänge

  • Zwangsgedanken
  • Zwangshandlungen

Zwangsgedanken und Zwangshandlungen sind andere Störungsbilder und bedürfen einer anderen Therapieform als Ängste. Allerdings sind Mischformen möglich, so dass diese Störungen hier erwähnt, aber nicht weiter ausgeführt werden.